Traumatische Ereignisse, Krankheiten oder Lebenskrise verändern das Miteinander. Sie schweißen zusammen oder treiben einen Keil zwischen uns. Ich habe meine Freundschaften neu sortiert. Manchmal proaktiv, aber manchmal hat es sich auch einfach so ergeben.
Aidan habe ich das letzte Mal gesehen als er 26 war – und ich 24 – kurz vor seinem Schlaganfall und wir hatten jahrelang keinen Kontakt. Alte Freundschaften sind wie Gerüche aus der Kindheit, die sofort ein Gefühl auslösen können und Dich blitzschnell in ein Szenario der 70er Jahre (in meinem Fall) katapultieren … auch wenn man sich ewig nicht gesehen hat, knüpft man direkt da an, wo man aufgehört hat. Der Unterschied bei uns ist, dass wir zwar sechs Monate in einer WG gelebt haben, aber nie beste Freunde waren. Doch durch unsere Krankheiten fühlen wir uns nun auf einer ganz anderen Ebene verbunden …. es ist ein Verständnis, das keiner Worte bedarf und was bleibt ist eine tiefe Verbundenheit.
Zu sehen wie Aidan sein Leben meistert obwohl er eine ’schwache‘ Seite hat und alles mit links machen muss, wie er sich nicht unterkriegen lässt, sprechen und gehen lernte und zum Beispiel in einem einarmigen Golfteam ist – ja, wusste ich auch nicht, dass es sowas gibt – und einen Weg gefunden hat, inspiriert mich! Ich ziehe meinen Hut vor Dir, Aidan Creamer, und ich bin froh, dass Du mich besucht hast!
Viel Glück für den Jakobsweg im September!